Er­folg­reich in Da­ten­ban­ken re­cher­chie­ren

Die 3 wich­tigs­ten Tipps

  1. Geben Sie zu Beginn möglichst wenig in die Suchmaske ein und suchen Sie im Freitext statt in speziellen Kategorien; so geht Ihnen nicht gleich zu Anfang etwas Wichtiges verloren. Fügen Sie dann nach und nach weitere Begriffe hinzu, um die Treffermengen kontrolliert zu reduzieren, und arbeiten Sie auch mit Synonymen und verwandten Worten.
  2. Beenden Sie Ihre Recherche, wenn Sie ein paar gute Treffer haben, und widmen Sie sich in Ruhe diesen Treffern. Mit dem daraus gewonnenen Wissen recherchieren Sie erneut.
  3. Schauen Sie bei jeder vielversprechenden Datenbank zudem in den Hilfe-Bereich oder suchen Sie nach Video-Tutorials, um keine nützliche Datenbankfunktion zu übersehen. Die Bibliothek bietet Ihnen zudem ein YouTube-Tutorial zur Literaturrecherche (öffnet neues Fenster) mit klickbarem Inhaltsverzeichnis.

Ab­lauf ei­ner ef­fi­zi­en­ten Re­cher­che

  1. Machen Sie sich klar, was Sie suchen und welche Suchbegriffe man hierzu verwenden könnte. Suchbegriffe können von überallher kommen, auch aus dem freien Internet. (Notieren Sie sich die Begriffe, um sie bei einer erneuten Recherche zur Hand zu haben.)

  2. Wählen Sie irgendeine Datenbank aus, die Ihnen vielversprechend erscheint. Schicken Sie nun eine Suchanfrage mit einem einzelnen Begriff ab, um zu abschätzen zu können, ob die Datenbank überhaupt passende Dokumente beinhaltet.

  3. Falls die Datenbank immer noch vielversprechend erscheint, lernen Sie sie jetzt kennen: Suchen Sie die Hilfe-Seiten der Datenbank auf oder suchen Sie nach Video-Tutorials zu der Datenbank. Dort steht, wie Sie die Suchfunktionalitäten voll ausnutzen können, zum Beispiel welche Sonderzeichen die Suche breiter oder enger machen. Halten Sie Ausschau nach Begriffen wie „Operatoren“, „Trunkierung“, „Suchbegriffe verknüpfen“ oder „Recherchesyntax“. Was diese einzelnen Sonderzeichen bewirken, zeigen wir in unserem YouTube-Tutorial (öffnet neues Fenster).

  4. Machen Sie Ihre erste richtige Suchanfrage in der Datenbank: Suchen Sie im Freitext (oft auch „Alle Felder“ genannt) und geben Sie nur ein oder zwei Begriffe ein.

  5. Bewerten Sie die noch sehr große Treffermenge, ob sie grob in die richtige Richtung geht. Filtermöglichkeiten am Rand zeigen oft, wie sich die Treffermenge zusammensetzt.

  6. Schränken Sie nach und nach die Treffermenge ein. Nutzen Sie die angebotenen Filter oder fügen Sie weitere Suchbegriffe zur Suchanfrage hinzu.

  7. Exportieren Sie gute Treffer sofort. Datenbanken bieten vielfältige Sendeformate an, zum Beispiel zum Einlesen mit Zotero oder EndNote oder als Zitiervorschlag. Speichern Sie auch den Volltext, falls vorhanden.

  8. Beenden Sie Ihre Sitzung, sobald Sie einige wenige gute Treffer haben. Notieren Sie am Ende kurz, mit welchen Begriffen und in welchen Suchfeldern Sie recherchiert haben. Dadurch vermeiden Sie identische Suchanfragen in den folgenden Wochen.

  9. Widmen Sie sich in Ruhe Ihren wenigen Treffern. Gewinnen Sie inhaltliche Erkenntnisse und neue relevante Suchbegriffe und nutzen Sie diese beim nächsten Rechercheanlauf.

Bo­nus: Die drei häu­figs­ten Stol­per­fal­len

Die Googleschlitz-Versuchung

Ein einzelner Suchschlitz auf der Startseite erweckt den Eindruck, dass Sie in einer neuen Datenbank direkt loslegen kann - aber durch Ausprobieren werden Sie nie alle relevanten Funktionen entdecken. Wenn Sie also nach einer oder zwei Suchanfragen merken, dass die Datenbank nützliche Treffer zu beinhalten scheint, dann halten Sie Ausschau nach Hilfe-Seiten und Video-Tutorials, siehe Schritt 3 weiter oben.

Der gewaltige Kraftakt

Sie möchten in einer einzelnen, großangelegten Recherche alle relevanten Treffer finden und dann nie wieder für das Projekt recherchieren müssen - aber damit machen Sie sich unnötigen Druck: Es gibt keine perfekten Recherchen; vor allem dann nicht, wenn Sie sich in Ihrem Thema noch nicht auskennen. Die Schritte 8 und 9 im Ablaufplan helfen hier.

Das Surfen aufs offene Meer

Sie klicken sich von Treffer zu Treffer und verlieren sich immer tiefer in interessanten Nebenaspekten - aber irgendwann merken Sie, dass Sie schon seit einer Stunde Artikel lesen, die für Ihre wissenschaftliche Arbeit kaum relevant sind. Um dem vorzubeugen, hilft Folgendes:

  • Trennen Sie die Recherche und das Lesen strikt voneinander ab; überfliegen Sie beim Recherchieren nur noch den Text (meist reichen sogar schon Titel und Abstract aus).
  • Versuchen Sie sich außerdem bewusst zu halten, was Sie finden wollen, und gleichen Sie Ihre Treffer mit dieser Vorstellung ab.
  • Beenden Sie die Recherche zwischendurch, wenn Sie merken, dass Sie keine relevanten Treffer mehr zutage fördern.