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Ka­tha­ri­na Ort­ner

Studiengänge:  Betriebswirtschaft (B.A.) / Double Degree, Bachelor of Business Administration (Oulu, Finnland) / Master of Advanced Management (M.Sc.)

Arbeitgeber: Butzbach GmbH Industrietore

Position: Leiterin Marketing & Kommunikation


Wie verlief Ihre schulische Laufbahn und welche Interessen hatten Sie als jüngerer Mensch?
Damals wie heute bin ich ein geradliniger Mensch. Nach der Grundschule hatte ich mich schon für den wirtschaftlichen Zweig am Gymnasium entschieden und später mein Abitur unter anderem in Wirtschaft absolviert. Das lag mir von Anfang an, sodass ich mich beim anschließenden Studium direkt für BWL entschieden habe. Ich wusste immer schon, wo die Reise in etwa hingehen sollte - mit einer Ausnahme: Ich hätte es nicht für möglich gehalten, während meines Studiums die Chance zu bekommen, an einem Double Degree Programm teilzunehmen. Ich habe damit die Hälfte meines Studiums in Finnland verbringen dürfen und so zwei Bachelorabschlüsse in sieben Semestern absolviert. Abgesehen von der großartigen Erfahrung hat mir diese Möglichkeit viele Türen geöffnet und im Bewerbungsgespräch Anerkennung verschafft. Dafür bin ich heute noch sehr dankbar.


Aus welchen Gründen haben Sie sich für ein Studium an der HNU entschieden?
An der HNU wird Fachwissen von Expert/innen vermittelt, die selbst aus der Praxis stammen und eigene Unternehmen führen oder in repräsentativen Positionen tätig sind. Aus diesem Erfahrungsschatz wollte ich lernen. Außerdem vermittelt die HNU eine eher heimelige Atmosphäre bei moderner Gebäudearchitektur. Das hat mich sofort angesprochen.


Anstregend oder kinderleicht: Wie sah Ihr Praxissemester aus und welche Aufgaben haben Sie übernommen?
Mein Praxissemester bestand aus einer bunten Mischung aus Herausforderung und leichteren Alltagsaufgaben in der Marketingabteilung eines mittelständischen Unternehmens. Als zentrales Projekt habe ich eine Kundenzufriedenheitsanalyse durchgeführt, von der Vorbereitung über die Durchführung bis zur Ableitung weiterführender Maßnahmen. Da ich mein Praxissemester aufgrund meiner Teilnahme am Double Degree - Programm bereits im vierten Semester absolviert habe, hatte ich bis dato keinen theoretischen Background zum Thema Marktforschung. Trotzdem war das Projekt erfolgreich.


Auslandssemester: In welchem Land waren Sie und was haben Sie während dieser Zeit erlebt?
Während meines Bachelorstudiums hatte ich als erste BWL-Studentin am Double Degree Programm mit der Oulu University of Applied Sciences in Finnland teilgenommen. Dort habe ich drei Semester sowie meine Studienschwerpunkte Marketing, Vertrieb und Mediendesign absolviert. Parallel habe ich auch Finnisch-Sprachkurse belegt und zum Ende des Studiums meine Bachelorarbeit für ein finnisches Startup geschrieben. Für mich waren die drei Semester eine unvergessliche Erfahrung. In dieser Zeit habe ich Student/innen aus der ganzen Welt kennenlernen dürfen, Kurztrips auf die Lofoten und nach St. Petersburg unternommen und den finnischen Winter und Sommer erlebt. Die Huskyschlittenfahrt in Lappland werde ich nie vergessen. Bis heute verbindet mich etwas mit dem Land, nicht zuletzt eine meiner engsten Freundinnen. Wir besuchen uns auch noch sechs Jahre später regelmäßig.


Wie lautet Ihr Ratschlag an alle Absolventent/innen, die auf der Suche nach ihrer ersten Arbeitsstelle sind?
Der Einstieg nach dem Studium gestaltet sich nicht immer leicht. Daher sollte man schon während des Studiums Kontakte zu Unternehmen knüpfen und mögliche Perspektiven abklären. Ein nicht zu unterschätzendes Hilfsmittel dabei ist die Weiterempfehlung. War ein Arbeitgeber beim Praxissemester oder während einer Projekt- / Bachelorarbeit zufrieden, kann man ggf. dort einen Einstieg finden oder um eine Empfehlung bitten, wenn das Unternehmen es nicht von sich aus tut. Außerdem empfehle ich, sich frühzeitig umzusehen und vielseitig zu bewerben. Selbst wenn der erste Job nicht zu 100% passt, kann er weitere Türen öffnen.


Wie sah Ihr erster Job aus und wie sind Sie darauf aufmerksam geworden?
Während meiner Masterarbeit in einem Pharmaunternehmen habe ich auch die Agenturlandschaft des Unternehmens kennenlernen dürfen. So konnte ich bereits wertvolle Kontakte knüpfen. Durch eine Empfehlung meiner betreuenden Kolleg/innen habe ich dann die Chance auf ein Vorstellungsgespräch erhalten und wurde direkt eingestellt. Das passierte alles so frühzeitig, dass ich keine weiteren Bewerbungen schreiben oder mich nach dem Studium arbeitslos melden musste, wie ggf. manch anderer.


Beschreiben Sie bitte Ihren Arbeitsalltag. An welchen Projekten arbeiten Sie und welche Aufgaben schätzen Sie ganz besonders?
Einen klassischen Arbeitsalltag gibt es nicht für mich. Als Leiterin Marketing & Communication bei Butzbach sind meine Aufgaben vielseitig und umschließen konzeptionelles, strategisches, analytisches aber auch kreatives Denken. Dabei kann ich mich für sämtliche Projekte sehr schnell begeistern. Zu den Aufgabengebieten gehören das digitale Marketing u.a. mit Websitegestaltung /-pflege und Social Media, Printwerbung, Erstellung von Konzepten beispielsweise zur Erschließung von Zielgruppen, Mitarbeiterführung und in meinem Fall auch Grafikdesign. Da Marketing für mich nicht nur Arbeit, sondern Leidenschaft ist, habe ich mich außerdem nebenberuflich selbständig gemacht und unterstütze dabei vor allem Kleinunternehmer und Startups bei der Erstellung des Corporate Designs und hinsichtlich Marketingstrategien.


Welche Erfahrungen aus Ihrem Studium an der HNU haben sich im Berufsleben als wertvoll erwiesen?
Besonders wertvoll waren Praxisprojekte in Kooperation mit namhaften Unternehmen wie WMF, Käfer Feinkost und Rapunzel. Im Studiengang Master of Advanced Management war der Praxisbezug noch größer als er im Bachelor ohnehin schon war. Als größten Erfahrungssschatz verbuche ich nach wie vor das Double Degree Programm, denn das lieferte bei jedem Bewerbungsgespräch einen Aufhänger, der den Personalern im Gedächtnis geblieben ist.


Wie würden Sie folgenden Satzanfang vervollständigen?
Die HNU…
  " hat mir den Grundstein für meine Zukunft gelegt und mir Perspektiven eröffnet, die ich nach dem Abitur nie für möglich gehalten hätte."