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Fa­bi­an Nitt­mann

Studiengänge:  Betriebswirtschaft (B.A.) / Finance & Accounting (M.A.) an der Hochschule Erfurt

Arbeitgeber: LIP Invest GmbH

Position: Fondsmanager-/Controller

Kontaktaufnahme: LinkedIn-Profil (öffnet neues Fenster), XING-Profil (öffnet neues Fenster)


Welche Tipps können Sie jungen Menschen geben, die auf der Suche nach dem passenden Studiengang sind?
Zuerst einmal finde heraus was dich interessiert, was dir Spaß macht und für was du eine Begeisterung entwickeln kannst. Zeichnen sich eventuell schon in der Schule oder Ausbildung gewisse Fachbereiche ab, welche ein größeres Interesse wecken als andere Themen? Habe ich mehr Interesse an Zahlen, Daten und Fakten oder will ich doch lieber etwas Kreatives machen? Gibt es in meinem Umfeld Berufszweige, die mich interessieren und welche Studiengänge könnten hierfür notwendig sein? Für welches Unternehmen möchte ich gerne arbeiten und welches Wissen und Studium benötige ich hierfür? Gerade solche Fragen helfen dabei sich selber eine erste Richtung klar zu machen und eine Einschätzung darüber, welcher Studiengang passen könnte. Darüber hinaus kann es auch sehr hilfreich sein, sich mit unterschiedlichen Menschen auszutauschen, um verschiedene Informationen und Einblicke in Berufe, Studienrichtungen und Berufswege zu erhalten. Obwohl ich zwar sehr schnell wusste, dass für mich der Bereich Wirtschaftswissenschaften als Studiengang feststeht, auch aufgrund meiner Schwerpunkte im Abitur, war ich dennoch zunächst unschlüssig in welche berufliche Richtung dieser später einmal ausgebaut werden soll. Daher hat es mir persönlich sehr geholfen, durch den Studiengang zunächst ein breites Wissen über Wirtschaftszusammenhänge und die unterschiedlichen Themen wie beispielsweise Finanzen, Marketing, Logistik usw. zu erlangen, um mich dann im späteren Studienverlauf durch die Schwerpunktsemester immer weiter zu spezialisieren. Daher mein abschließender Tipp: Seit neugierig, findet heraus was euch begeistert, bleibt offen für verschiedenste Themen und probiert einfach auch mal aus. Denn selbst wenn der Studiengang doch nicht ganz zusagt, habt ihr zumindest diese Erkenntnis gewonnen und könnt damit auf Suche nach dem für euch passenden Studiengang gehen.


Aus welchen Gründen haben Sie sich für ein Studium an der HNU entschieden?
Die HNU zeichnet sich für mich dadurch aus, dass sie eine sehr stark praxisorientierte Hochschule mit regionalem Bezug ist. Da ich selbst aus der Nähe von Neu-Ulm stamme, war dies natürlich auch ein Grund an der HNU zu studieren, um weiterhin zu Familie und Freunden Kontakt zu halten. Darüber hinaus hat die HNU den Vorteil, dass, gerade im Studiengang der BWL die Professor:innen oft jahrelang selbst in Unternehmen aus der Wirtschaft tätig waren, sodass sie hier den Studierenden Wissen aus der Praxis vermitteln. Außerdem konnte ich an der HNU im Grundstudium (1.-3. Semester) ein vielfältiges Wissen über alle Bereiche der Wirtschaft hinweg aufbauen und dieses im Hauptstudium (ab dem 4. Semester) durch Schwerpunktsemester nach meinen Wünschen und Interessen vertiefen und an meine persönlichen Ziele anpassen. Das Studium an der HNU hat mich nicht nur fachlich, sondern auch menschlich, durch viele gemeinsamen Studien- und Projektarbeiten mit Kommiliton:innen in meiner persönlichen und beruflichen Entwicklung gestärkt und den Grundstein für meine weitere Zukunft gelegt.


Anstrengend oder kinderleicht: Wie sah Ihr Praxissemester aus und welche Aufgaben haben Sie übernommen?
Durch meinen im 4. Semester gewählten Studienschwerpunkt „Personal und Organisation“ habe ich mein Praxissemester bei einem ehemaligen Tochterunternehmen der Voith Group, der DIW Instandhaltung GmbH in Stuttgart in der Personalabteilung absolviert. Bei der DIW habe ich das komplette Spektrum des Personalwesens, von der Einstellung neuer Mitarbeiter:innen inklusive der Führung von Vorstellungsgesprächen über Ausarbeitung von Personalentwicklungskonzepten mit den jeweiligen Führungskräften bis hin zur Erstellung von Arbeitszeugnissen bei Austritten der Mitarbeiter:innen in der Praxis kennengelernt. Dadurch konnte ich mein im Studium erlerntes Wissen direkt in der Praxis unter Beweis stellen und für mich einige neue Eindrücke herausziehen. Neben den täglichen Aufgaben hatte ich während dieser Zeit zwei zentrale Projekte zur Ausarbeitung. Das erste Projekt war die Planung, Ausarbeitung und Umsetzung Rhetorik-Workshops für die Auszubildenden der Firma. Beim zweiten Projekt ging es um die Entwicklung und Erstellung eines Personalhandbuchs für das gesamte Unternehmen. Auch wenn ich mich bis heute nach meinem Praxissemester auf die Bereiche Finanzen und Controlling konzentriert habe und selbst auch im Finanzwesen tätig bin, blicke ich sehr gerne auf die Zeit zurück und auf die Eindrücke und Erlebnisse, welche ich hier erfahren habe.


Wie sah Ihr erster Job aus und wie sind Sie darauf aufmerksam geworden?
Meinen ersten Job hatte ich ab Dezember 2017 bei PwC, einer der Big4 Wirtschaftsprüfungsgesellschaften, in München als Associate im Bereich Wirtschaftsprüfung. Nachdem ich nach meinem Bachelor-Studium anschließend noch mein Masterstudium im Bereich Finance & Accounting an der Hochschule Erfurt absolviert hatte, stand für natürlich die Frage im Raum, in welchem Job möchte ich nach meinem Studium anfangen zu arbeiten. Gerade die Themen Unternehmensbewertung, Bilanzierung und Rechnungslegung interessierten mich zu diesem Zeitpunkt sehr. Im Zuge meiner Jobsuche bin ich dann auf PwC aufmerksam geworden, da hier vor allem im Bereich der Wirtschaftsprüfung die von mir präferierten Bereiche abgedeckt werden. Ein weiterer Gedanke war auch, dass ein Karriereeinstieg bei einer der Big4-Prüfungsgesellschaften immer eine gute Wahl ist. Bei PwC habe ich mich dann klassisch über die Karrierehomepage der Firma beworben und habe nach einem Vorstellungsgespräch in München wenige Tage später die Zusage erhalten. Die Aufgaben in der Firma waren sehr vielfältig und abwechslungsreich. Zu meinen wesentlichsten Aufgaben gehörte es die Jahres- und Konzernabschlüsse von Unternehmen zu prüfen. Hierdurch habe ich eine Vielzahl von Einblicken in verschiedene Unternehmen, deren Strukturen und Arbeitsweisen sowie die Bilanzierungs- und Finanzkennzahlen kennen gelernt. Somit war für mich persönlich PwC ein klasse Berufseinstieg in die Arbeitswelt. Man sollte allerdings kein Problem damit haben, dass es in der „Busy-Season“ zwischen Oktober und März, zu „etwas“ stressigeren und arbeitsintensiveren Phasen des Jahres kommen kann, das gleicht sich für gewöhnlich dann im Sommer wieder aus.


Beschreiben Sie bitte Ihren Arbeitsalltag. An welchen Projekten arbeiten Sie und welche Aufgaben schätzen Sie ganz besonders?
Im letzten Jahr habe ich meine aktuelle Stelle als Fondsmanager-/Controller bei LIP Invest GmbH in München angetreten. Die LIP hat sich auf die Investition in Logistikimmobilien spezialisiert und mittlerweile bereits drei Logistikimmobilienfonds für institutionellen Kunden aufgelegt. Ziel ist es hierbei, durch aktives Immobilienmanagement den Investor:innen im Branchenvergleich gute Renditen und Ausschüttungen zu bieten. Mein typischer Arbeitsalltag besteht im Wesentlichen aus den Themen Liquiditätssteuerung, Fondskalkulationen und Performance- und Risikoanalysen. Ich bin als Fondsmanager primär für die Frage zuständig zu welchem Zeitpunkt der Fonds wie viel Liquidität benötigt, um neue Immobilien kaufen zu können. Darüber hinaus liegt es in meinem Aufgabenbereich mit Hilfe von Ertrags- und Aufwandsrechnungen die Renditen der jeweiligen Immobilien und der gesamten Fonds zu steuern, zu berechnen und damit den Investoren Ausschüttungsplanungen für ihre Cashflow-Prognosen an die Hand zu geben. An meiner Arbeit schätze ich sehr, dass ich als Zahlenmensch Kalkulationen, Liquiditäts- und Ausschüttungsplanungen basteln und stetig optimieren kann. Außerdem lerne ich sehr viel über die aktive Steuerung und Optimierung der Fondsperformance. Dadurch das ich in meinem vorherigen Job bei PwC eher auf der „anderen“ Seite - als Prüfer - unterwegs war, eröffnen sich damit auch für mich täglich neue Erfahrungen und Lernmöglichkeiten. Außerdem kann ich meine Ideen und Vorschläge einbringen und selbstständig umsetzen.


Wie würden Sie folgenden Satzanfang vervollständigen?
Die HNU…
  "war für mich der optimale Ausgangspunkt für meine berufliche sowie persönliche Zukunft und der erste Meilenstein in meine Karriere."