Ac­ces­si­ble Pa­cka­ging

Produktverpackungen so optimieren, dass sie besser auf die Bedürfnisse von Menschen mit kognitiven oder motorischen Einschränkungen zugeschnitten sind: Dieser Aufgabe haben sich HNU-Studierende gemeinsam mit Praxispartner Nivea im Rahmen des UX-Projekts „Accessible packaging“ gestelllt. Hier geben die Beteiligten Einblicke in die innovativen Lösungen für barrierefreies Produktdesign, die sie in enger Abstimmung mit Betroffenen entwickelt haben.

Das Bild zeigt das Logo des "bayerisch-schwäbischen Innovationspreis Transfer"

Nominiert für den Bayerisch-Schwäbischen  Innovationspreis Transfer 2024 der Hochschule Neu-Ulm

Unser Transferprojekt zielt darauf ab, ein tiefgreifendes Verständnis und Empathie für Menschen mit motorischen oder kognitiven Einschränkungen zu entwickeln. Im engen Ausstausch mit der Zielgruppe können wir so Pflege-Produkte inklusiver gestalten und mithilfe von Modifikationen und/oder Accessoires für Menschen mit Einschränkungen besser zugänglich machen.

Prof. Patricia Franzreb
HNU-Studierende präsentieren innovative Lösungen für barrierefreie Nivea-Produkte
Die Studierenden präsentieren ihre innovativen Produktideen

Das HNU-Team hin­ter Ac­ces­si­ble Pa­cka­ging

Ken Schu­ma­cher

ist Student und Tutor an der HNU und Teil des Kernteams. 

Der Pra­xis­part­ner

Die Projektgruppe mit Jenny Behnk, Interim Creative Director und Design Manager bei Nivea (erste von rechts)

Praxispartner Nivea stellte 12 verschiedene Pflegeprodukte wie Duschgels, Cremes und Deos zur Verfügung, die im ersten Schritt mithilfe von Tools zur Simulation von Einschränkungen untersucht wurden. Mittels Interviews mit Betroffenen konnte Verständnis und Empathie für die spezifischen Bedürfnisse und Herausforderungen der NutzerInnen entstehen. Basierend auf diesen Erkenntnissen entwickelte das Team Prototypen, die iterativ getestet und verbessert wurden. So entstanden schließlich effektive Lösungen, die die Nutzungserfahrung für Menschen mit Einschränkungen signifikant verbessern können. Seitens Nivea begleitet Design Managerin Jenny Behnk das Projekt.

Unser Ziel ist es, alle Menschen einzubeziehen und Vorreiter für barrierefreie Verpackungen zu sein, indem wir der Welt und der Industrie eine verblüffende Zukunftsvision zeigen. Das Engagement des Teams war erstaunlich und das Ergebnis mehr als professionell. Wir haben die Zusammenarbeit sehr genossen und wollen diese Partnerschaft fortsetzen.

Jenny Behnk

In­ter­view mit Prof. Pa­tri­cia Franz­reb

[1] Wie würden Sie Ihr Projekt in drei Schlagworten beschreiben?

Inklusiv, empathisch, nachhaltig

[2] Was ist das Besondere an Ihrem Projekt? 

Neben der Entwicklung von Lösungen für Menschen mit Einschränkungen hat das Projekt auch dazu beigetragen, dass die Beteiligten Empathie füreinander entwickelt haben. Durch die Zusammenarbeit und den Austausch mit der Zielgruppe konnten anfängliche Berührungsängste überwunden werden. Stattdessen entstand gegenseitiges Interesse, Verständnis und Freude beim Austausch. Diese zwischenmenschlichen Aspekte sind entscheidend für den Erfolg des Projekts und zeigen, wie inklusive Innovationen nicht nur die Produkte selbst verbessern, sondern auch zu einer positiven Veränderung in den Beziehungen zwischen den Beteiligten führen können.

[3] Was bedeutet Transfer für Sie?

Transfer bedeutet für mich, dass Wissen, Erfahrungen und Innovationen aus dem Forschungs- und Lehrkontext in die Praxis übertragen werden und umgekehrt. Im vorliegenden Fall werden das Wissen und die Empathie, die im Rahmen des Projekts „Accessible packaging“ für Menschen mit motorischen oder kognitiven Einschränkungen entwickelt wurden, auf die Gestaltung von Pflegeprodukten übertragen. Durch diese Übertragung können die Produkte inklusiver gestaltet und besser zugänglich gemacht werden. Transfer ermöglicht somit die Entwicklung von nutzerzentrierten Lösungen und Ideen in neuen Kontexten, um positive Veränderungen zu bewirken.

[4] Was nehmen Sie aus dem Projekt mit – fachlich, aber auch persönlich? 

Transferprojekte sind eine große Bereicherung für alle Beteiligten, Lehrende, Studierende und die Öffentlichkeit. 

Mehr In­fos

Videovorstellung des Projekts