Prof. Dr. med. Dr. h. c. Mathias Z. Strowski
Studiengang: MBA Führung und Management im Gesundheitswesen (FMG)
Arbeitgeber: Klinik der Maximalversorgung
Position: Chefarzt, Leiter des Lenkungsgremiums Digitales Krankenhaus auf lokaler Ebene, Gastwissenschaftler und Dozent
In welcher Position waren Sie vor dem Studium und in welcher Position sind Sie heute tätig?
Vor dem MBA-Studium war ich Chefarzt einer Abteilung in einem Krankenhaus der Grund- und Regelversorgung. Nach dem Studium bin ich Chefarzt einer Abteilung eines Krankenhauses der Maximalversorgung sowie ärztlicher Leiter des Lenkungsgremiums Digitales Krankenhaus auf lokaler Ebene im Klinikum Frankfurt (Oder) in Brandenburg. Darüber hinaus bin ich Gastwissenschaftler und Dozent der Charité - Universitätsmedizin Berlin und unterrichte zudem an den Universitäten Stettin und Poznań in Polen.
Würden Sie sagen, dass Ihr Karriereweg durch das Erlangen Ihres akademischen Grades, dem MBA, beeinflusst wurde?
Der Wechsel in eine Klinik der Maximalversorgung wurde durch das Studium beeinflusst. Hier gibt es die notwendige medizinische Expertise, um sehr schwere oder seltene Erkrankungen behandeln zu können. Dafür werden im Vergleich zu kleineren Einrichtungen hochdifferenzierte medizinisch-technische Einrichtungen vorgehalten und das Leistungsangebot geht wesentlich über die Grund-, Regel und Schwerpunktversorgung hinaus. Zudem war das Thema meiner Abschlussarbeit Digitalisierung des Krankenhauses. Ich bin als ärztlicher Leiter für die Digitalisierung des Klinikums Frankfurt (Oder) mitverantwortlich und betrachte diese Aufgabe als einen wesentlichen Inhalt meiner beruflichen Tätigkeit.
Jede berufliche Weiterbildung ist auch eine persönliche Weiterentwicklung. Welche Fähigkeiten und Kenntnisse für Ihre aktuelle berufliche Position konnten Sie in Ihrem berufsbegleitenden Studium ausprägen?
Am meisten schätze ich, dass ich grundlegende Kenntnisse über die wirtschaftlichen Zusammenhänge im Gesundheitswesen erwarb. Darüber hinaus konnte ich Einblick in die gesundheitspolitischen Themen und grundlegende Strukturen des Gesundheitswesens gewinnen, die für meinen beruflichen Alltag von absoluter Relevanz sind. Diese Kenntnisse ermöglichen mir, die Führung meiner Abteilung nach medizinischen sowie nunmehr auch nach wirtschaftlichen Qualitätsvorgaben.
Was gab bei Ihnen letztendlich den Ausschlag mit einem MBA Studium durchzustarten?
Ausschlaggebend war, dass ich als Mediziner kaum die Sprache der kaufmännischen Leitung verstand. Ich konnte nicht auf Augenhöhe mit dem Management kommunizieren. Grund war, dass das Medizinstudium in Deutschland, zumindest in damaliger Zeit, keine Kenntnisse über Führung, Management oder Wirtschaftlichkeit eines Unternehmens vermittelt. In der Position als Chefarzt und Chefärztin oder Oberarzt und Oberärztin, sind solche Inhalte, wie beispielsweise die gesetzlichen Vorgaben des § 12 SGB V aktuell vor dem Hintergrund des Ressourcenmangels, von wichtiger Bedeutung.
Welche Ihrer persönlichen Eigenschaften haben Sie genutzt, um Ihre berufsbegleitende Weiterbildung erfolgreich abzuschließen?
Ich spiele seit über 30 Jahren Basketball und mache fast jeden Tag Sport, auch Wettkämpfe. Hierbei sind Eigenschaften, wie Durchhaltevermögen, Disziplin, dauerhafte Motivation sowie Zielstrebigkeit gefragt, die ich gut während meiner Weiterbildung nutzen konnte. Eine Zusatzqualifikation bedeutet auch Investitionen in die eigene Persönlichkeit und dieses Kapital kann beruflich, sozial sowie gesellschaftlich genutzt werden.
Wie würden Sie den folgenden Satz vervollständigen? Das Zentrum für Weiterbildung der HNU ist der perfekte Ort, um sich beruflich, sozial und gesellschaftlich weiterzuentwickeln. Ergänzend möchte ich darauf hinweisen, dass ich sehr engagierte Dozierende der HNU kennenlernen durfte, die mich in meiner Tätigkeit als Lehrer und Abteilungsleiter nachhaltig geprägt haben. Zu einigen von ihnen werde ich den persönlichen Kontakt weiter pflegen. Auch habe ich gute Freundschaften und Bekanntschaften in unterschiedliche Branchen knüpfen können.
Herr Prof. Dr. Strowski, Sie haben gerade den Titel Ehrenprofessor erhalten. Das ist bemerkenswert. Wie kam es dazu und was bedeutet es Ihnen?
Ich komme ursprünglich aus Opole in Polen. Daher engagiere ich mich international für die bessere Zusammenarbeit zwischen Deutschland und Polen auf wissenschaftlicher sowie medizinischer Ebene. In meiner Tätigkeit als Forscher der Charité - Universitätsmedizin Berlin konnte ich mehreren Wissenschaftlern und Wissenschaftlerinnen, Doktoranden und Doktorandinnen sowie Postdoktoranden und Postdoktorandinnen zur Etablierung oder erfolgreichen Fortsetzung ihrer Karriere in Polen verhelfen. Einige davon wurden zu Professoren und Professorinnen ernannt und leiten bereits einen Lehrstuhl in ihrer Heimatstadt Poznań. Zudem engagiere ich mich als Dozent für die Ausbildung der polnischen Studierenden in ihrem Heimatland. Ich bin auch als Berater und Mitglied der Polnischen Akademie der Wissenschaften (PAN) tätig. Darüber hinaus etablierte ich gemeinsam mit meinem polnischen Kooperationspartner an der deutsch-polnischen Grenze –
hier befindet sich die Doppelstadt Frankfurt (Oder) und Slubice – das deutsch-polnische ärztliche Netzwerk, das die medizinische Betreuung von Patienten und Patientinnen aus beiden Grenzregionen ermöglicht.
Den Ehrentitel Doktor honoris causa betrachte ich als die höchste akademische Anerkennung meiner bisherigen Leistungen als Dozent, Arzt und Wissenschaftler. Ich widme diesen Titel allen von mir bisher betreuten Wissenschaftlern und Wissenschaftlerinnen, Ärzten und Ärztinnen, Studierenden und vor allem meinen Freunden aus der polnischen Großstadt Poznań.
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