Kernelement der unter dem Titel „Schwaben Entrepreneurship Nexus – ‚KANU‘“ (Kempten, Augsburg, Neu-Ulm), geplanten gemeinsamen Aktivitäten ist die Durchführung eines viersemestrigen Qualifizierungsprogramms. Dieses soll ab dem Wintersemester 2024/25 jährlich starten. „Unsere Erfahrung zeigt, dass erfolgreiche Innovationen aus dem Zusammenspiel von Wissen aus unterschiedlichen Quellen und der Zusammenarbeit verschiedener Akteure in einem Netzwerk entstehen. Deshalb freut es mich sehr, dass die vier Hochschulen ihren Studierenden im Rahmen des Gründungs-Hubs eine attraktive Zusatzausbildung anbieten können, die das bayerisch-schwäbische Startup-Ökosystem langfristig fördern und stärken wird.“, sagt Prof. Dr. Uta M. Feser, Präsidentin der HNU.
Bis zu 24 Studierende aus den vier Hochschulen erhalten dann die Möglichkeit, umfassendes Wissen und Verständnis von Innovationsprozessen und Unternehmensgründungen aufzubauen. Die Bewerbung für die parallel zum eigentlichen Studium zu absolvierende Zusatzausbildung steht grundsätzlich Studierenden aller Fakultäten und Fachbereiche offen. Die vier schwäbischen Hochschulen beabsichtigen, den erfolgreichen Absolventinnen und Absolventen ein gemeinschaftliches „Honours Degree” zu verleihen.
Prof. Dr. Thomas Bayer, Leiter des HNU-Founders Space, sagt: „Wir sind hochmotiviert, den Gründungs-Hub mit unserem Beitrag zum Thema Ideen- und Lösungsfindung und einer bereits mehrfach bewährten Startup Challenge zu bereichern. Der Einsatz der vergangenen Jahre im Bereich Gründungsförderung zahlt sich weiter aus! Wir danken dem Ministerium für die Unterstützung."
Jede Partnerinstitution wird ein Semester des vier-semestrigen Qualifizierungsprogramms anbieten. Im ersten Semester wird von der Technischen Hochschule Augsburg ein so genanntes „Trendseminar“ durchgeführt. Hier lernen die Teilnehmenden die Herausforderungen der Zusammenarbeit in interdisziplinären Projektteams zu verstehen. Sie werden außerdem in der Lage sein, Trend- und Zukunftsforschungsmethoden in einem Projektteam anzuwenden. Im zweiten Semester wird von der Hochschule Kempten eine „Social Impact Challenge” angeboten. Alle Teilnehmenden können nach Abschluss des Moduls herausfordernde Probleme mit sozialen Auswirkungen erkennen und analysieren sowie auf positive soziale Auswirkungen abzielende Lösungen entwickeln. Insbesondere soll technisches Wissen mit sozialem Bewusstsein verbunden werden. Der Beitrag der Hochschule Neu-Ulm im dritten Semester besteht aus zwei aufeinander aufbauenden Modulen. Zunächst werden in einem „Ideation-Workshop“, Ideen- und Lösungsfindung, reale Innovations-Fragestellungen schwäbischer Unternehmen und Organisationen bearbeitet. Daran schließt eine Startup Challenge an. Hier lernen die Studierenden für konkrete Innovationsfragestellungen Lösungskonzepte sowie geeignete Geschäftsmodelle zu entwickeln, einen ersten Geschäftsplan zu erstellen und diesen in eine umfassende Geschäftsidee umzusetzen. Im abschließenden vierten Semester werden den Teilnehmenden an der Universität Augsburg internationale Aspekte von Entrepreneurship und Innovation vermittelt. Hierzu wird eine einwöchige englischsprachige Summer School mit ausländischen Dozentinnen und Dozenten angeboten. Darüber hinaus ist eine mehrtägige Exkursion geplant, bei der ein renommiertes ausländisches Innovationszentrum besucht wird.
Neben der Zusammenarbeit im Qualifizierungsprogramm steht der umfassende Austausch der vier schwäbischen Partnerhochschulen bei grundsätzlichen Fragen aus dem Gründungsbereich. Dies betrifft zum Beispiel den Umgang mit gründungsrelevanten Erfindungen und Patenten. Durch weitere Förderanträge im Themenfeld „Unternehmensgründungen aus Hochschulen“ sollen die Aktivitäten nachhaltig ausgebaut und weiterentwickelt werden.