Nur knapp 20 Prozent aller Start-up-Gründerinnen und -Gründer sind Frauen – gegen diese Schieflage muss unbedingt etwas getan werden, sagen Linda Mühlbach und Carina Volk. Die beiden wissenschaftlichen Mitarbeiterinnen, die im Bereich Gründungsförderung an der HNU tätig sind, initiierten deshalb in Kooperation mit StartupSÜD ein Veranstaltungsformat, das die Entwicklung weiblicher Gründungspersönlichkeiten in den Fokus stellte: Der „Superwomen – Female Empowerment Workshop“ lud gründungsinteressierte Frauen mit einem interaktiven Programm ein, von den Erfahrungen etablierter Gründerinnen zu profitieren, und ermutigte dazu, eigene Ziele und Träume zu verfolgen. Unterstützt wurde die Veranstaltung vom Förderverein der HNU.
Echtes Empowerment: Workshop mit Input von nahbaren, inspirierenden Vorbildern
„Was wir brauchen, um mehr Frauen in die Gründungsszene zu holen, sind Vorbilder – tolle, nahbare Vorbilder“, erklärte Linda Mühlbach in ihrer Begrüßung. „Frauen, die direkt vor uns stehen und uns mit ihrer Leidenschaft beeindrucken“. Zwei dieser Frauen hatte das Projektteam deshalb auch in den Founders Space und den Innovation Space an der HNU eingeladen: Rebecca Bregant, selbst HNU-Alumna und Gründerin des Social Start-ups PineBerry – eine „Everything-as-a-Service“-Plattform für die lokale Energieversorgung in Afrika –, sowie Dani König, die mit chinkilla eine frauengeführte Marke für Female Empowerment in Verbindung mit Kampfsport ins Leben gerufen hat. Die beiden Gründerinnen berichteten in ihren Impulsvorträgen offen über ihren ganz persönlichen Gründungsweg „from the scratch“ und erzählten sowohl von Stolpersteinen und Hindernissen als auch von Aha-Momenten und Erfolgserlebnissen. Gleichzeitig gaben sie ihren Zuhörerinnen konkrete „Power-Instrumente“ und Denkanstöße („Traut euch etwas! Macht Fehler! Holt euch Unterstützung!“) mit auf den Weg. Ein wichtiger Tipp der beiden erfahrenen Unternehmerinnen: es sich nicht zu bequem zu machen. „Die Komfortzone ist wie Netflix und Kakao bei Regenwetter“, erklärte Dani König. „Kommt da raus und seid mutig. Es ist nie die ‚richtige‘ Zeit, Ideen zu realisieren und zu gründen.“
Safe-Space-Sessions, „Mut-Boards“ und Selbstverteidigung
Die Expertise einer weiteren erfolgreichen Gründerin hielt der nächste Programmpunkt bereit: Anouk Harde, Co-Founder der intelligenten und nachhaltigen Coaching-App onesome, bot den Teilnehmerinnen eine Inputsession zum Thema „Aktives Zuhören“ und die Möglichkeit, sich im geschützten Raum („Safe Space Sessions“) innerhalb der Female Community in kleineren Gruppen direkt und vertraulich über ihre persönlichen Erfahrungen auszutauschen. Im Anschluss war Kreativität gefragt: Die Teilnehmerinnen wurden angeregt, ein stärkeres Bewusstsein für eigene Stärken und Schwächen zu gewinnen, und konnten die gewonnenen Erkenntnisse unter der Anleitung von Janine Anderson – wissenschaftliche Mitarbeiterin für User Experience Design an der HNU – in ein selbstgestaltetes „Mut-Board“ einfließen lassen. Zu guter Letzt wurde es noch einmal kämpferisch: Unter dem Motto „Selbstvertrauen - Du bist sowohl körperlich als auch mental stärker, als Du denkst!“ gab Dani König einen Crashkurs in Sachen Selbstverteidigung, bevor der Empowerment-Workshop bei Finger Food und Netzwerkgesprächen ausklang. Das Fazit aller Beteiligten: ein rundum gelungener, inspirierender Workshop. „Man konnte die freigesetzte positive Energie im Raum förmlich spüren“, resümierte Linda Mühlbach. „Es war toll, zu sehen, wie sich die Teilnehmerinnen in dieser familiären und vertrauten Wohnzimmeratmosphäre geöffnet und ihre Komfortzone verlassen haben“.
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