Second Life für Fahrzeuge
Alte Autos auf dem Schrottplatz entsorgen? Viel zu schade, befand ein HNU-Team – und entwickelte gemeinsam mit einer Partnerhochschule in Guadalajara, Mexiko, ein Konzept, das ausgedienten Fahrzeugen in Mittel- und Südamerika ein zweites Leben schenkt und damit Ressourcen schont. Hier erzählen die Verantwortlichen u.a. von den kulturellen Besonderheiten dieses Projekts.
![Das Bild zeigt das Logo des "bayerisch-schwäbischen Innovationspreis Transfer"](/fileadmin/_processed_/b/7/csm_Innovationspreis%20Transfer%20Logo_b4f84e0379.png)
Nominiert für den Bayerisch-Schwäbischen Innovationspreis Transfer 2024 der Hochschule Neu-Ulm
Worum geht's?
„Ältere Autos auf dem Schrottplatz zu entsorgen ist viel zu schade, man kann ihnen ein zweites Leben schenken und damit Ressourcen schonen“, erklärt Prof. Dr. Martin Stirzel. „In Mittel- und Südamerika ist ein Fahrzeug ein Arbeitstier, und der ideelle Wert wird kaum geschätzt. Daher nutzt die Geschäftsidee aus, dass das Preisniveau für Volkswagen-Oldtimer und für deren Restauration dort niedriger ist als in Europa. In Europa werden diese Fahrzeuge ganz anders wertgeschätzt und können optional sogar mit elektrischem Antrieb ausgerüstet werden und unbefristet nachhaltig genutzt werden. Die während der Pandemie steigende Nachfrage für Campmobile zur individuellen Freizeitgestaltung sorgte zudem für Rückenwind.“
![Das Bild zeigt das Grundgerüst eines alten Autos.](/fileadmin/_processed_/5/0/csm_SecondLife_VorherNachher_cbd10dbf00.jpg)
Das HNU-Team hinter dem Projekt
Der Praxispartner
![Teamfoto, v.l.n.r.: Patrick Beck, Elena Morfin (lokale Projektkoordinatorin und Absolventin der Partnerhochschule University of Guadalajara), Prof. Dr. Martin Stirzel](/fileadmin/_processed_/5/2/csm_IMG_8806_3a98216a88.jpg)
Das Projekt ist zwischen Studierenden der HNU und der Partnerhochschule in Guadalajara, Mexiko entstanden. In Mexiko existieren lokale Partnerschaften zu zwei KMU, und in Deutschland bestehen Beziehungen zu Logistikdienstleistern sowie dem Unternehmen Voltimer, das Oldtimer auf Elektroantrieb umrüstet.
Endergebnis unserer Praxiskooperation ist ein Fahrzeug, das die analysierten Erwartungen von europäischen Konsumentinnen und Konsumenten erfüllt – sowohl hinsichtlich der Gestalt des Produkts als auch in puncto Qualität der Umsetzung, da die Ansprüche bei einem Lifestyle-orientierten Produkt wesentlich höher sind.
Interview mit Prof. Dr. Martin Stirzel
[1] Wie würden Sie Ihr Projekt in drei Schlagworten beschreiben?
Weltumspannend – nachhaltig – emotional
[2] Was ist das Besondere an Ihrem Projekt?
Es verbindet Kulturen und alte, gegenwärtige und zukünftige Interessen im Hinblick auf individuelle Mobilität.
[3] Was bedeutet Transfer für Sie?
Das Teilen von Wissen, das Einbringen von Erfahrung und vor allem: die Brücke zur Umsetzung zu schlagen.
[4] Was nehmen Sie aus dem Projekt mit – fachlich, aber auch persönlich?
Mut zum Umdenken, interkulturelle Zusammenarbeit, Vertrauen in die Menschen haben.