Die vom Promotionskolleg „Digitale Innovationen für die sich wandelnde Gesellschaft“ (DIWAG) an der HNU ausgerichtete Veranstaltung zog rund 60 Teilnehmende an die Hochschule – darunter Angehörige der DIWAG-Partnerhochschulen in Amberg-Weiden und Landshut, promotionsinteressierte Studierende, wissenschaftliche Mitarbeitende sowie Professorinnen und Professoren. Moderiert wurde das gesamte Programm von der bayerischen Kabarettistin Claudia Pichler, bekannt aus der Grünwald Freitagscomedy, die mit hintergründigem Humor und persönlichen Einblicken in ihre eigene Promotion für eine lockere Atmosphäre sorgte.
Grußworte von HNU-Präsidentin Feser und HNU-Vizepräsident Buchner
HNU-Präsidentin Prof. Dr. Uta M. Feser hob in ihrem Grußwort die Bedeutung der Promotion an Hochschulen für angewandte Wissenschaften (HaW) hervor und würdigte insbesondere die Verleihung des eigenständigen Promotionsrechts an die HNU im Jahr 2023 als wichtigen Meilenstein. Die Begrüßung von Prof. Dr. Elmar Buchner, HNU-Vizepräsident für Forschung und Nachwuchsförderung und zugleich Leiter des Promotionszentrums der HNU, setzte mit einer Anspielung auf die mitunter mühsamen Reviewprozesse in der Wissenschaft einen humorvollen Akzent. „Die Promotion ist ein wichtiger und ernsthafter Schritt in der Karriereplanung, egal, ob das Ziel eine Laufbahn in der Wissenschaft oder in einem Unternehmen ist“, betonte er. „Spaß am wissenschaftlichen Arbeiten und eine gute Prise Humor helfen aber ungemein, den mitunter steinigen Weg zur Promotion gut zu bewältigen.“
Dr. Who: Promovierende geben Rätsel auf
Der erste Programmpunkt rückte die aktuellen Promovierenden aus dem Promotionskolleg DIWAG und den Verbundkollegs des Bayerischen Wissenschaftsforums (BayWISS) ins Rampenlicht. Im Schnelldurchlauf präsentierten sie ihre Forschungsthemen und forderten das Publikum im Anschluss mit einem interaktiven Quiz heraus: Welche Gemeinsamkeiten verbinden die scheinbar zufällig zusammengestellten Promovierenden? Die unerwarteten Verbindungen sorgten für so manchen Lacher, und die richtigen Antworten wurden unter anderem mit HNU-Merchandise belohnt. Dabei offenbarte der spielerische Ansatz auch eine tiefere Botschaft: Bei aller thematischen Vielfalt haben die Projekte, die von den Promovierenden mit großem Engagement vorangetrieben werden, eines gemeinsam – sie bespielen von digitalen Innovationen über ressourcenschonendes Wirtschaften bis hin zu gesellschaftlichen Transformationsprozessen zentrale Zukunftsfelder und tragen damit allesamt aktiv zur Gestaltung einer lebenswerten Zukunft bei.
P wie Promotion – und Profilneurose?
Drei unterschiedliche akademische Karrieren im Schnelldurchlauf: Das boten die Impulsvorträge von HNU-Forschungsprofessor Dr. Walter Swoboda, HNU-Professor Dr. Andy Weeger und HNU-Doktorandin Maike Netscher, die ihre persönlichen Erfahrungen und Einsichten auf ganz unterschiedliche Weise teilten – mal humorvoll, mal reflektiert, stets ermutigend. So erläuterte Prof. Dr. Walter Swoboda mit einem Augenzwinkern, warum eine gewisse Profilneurose für eine Promotion durchaus von Vorteil sein kann – und welche Fragen man sich vorab selbst stellen sollte. Prof. Dr. Andy Weeger analysierte seinen eigenen Berufsweg mit wissenschaftlicher Präzision und einem klaren Fazit: eine Karriere in der Forschung lohnt sich; insbesondere dann, wenn man Dinge in der Tiefe verstehen möchte. Maike Netscher wiederum bot einen unterhaltsamen Einblick in die Diskrepanz zwischen Selbst- und Fremdwahrnehmung während der Promotionszeit und machte dem wissenschaftlichen Nachwuchs Mut, ebenfalls den Weg der Promotion einzuschlagen.
Über Fächer- und Dialektgrenzen hinweg: Fishbowl-Diskussion lieferte vielfältige Impulse
Im folgenden Programmpunkt kamen verschiedene Qualifikationsstufen nicht nur zu Wort, sondern auch miteinander ins Gespräch: HNU-Präsidentin Prof. Dr. Uta M. Feser, HNU-Vizepräsident Prof. Dr. Elmar Buchner und Prof. Dr. Stefan Bormann (HAW Landshut) sowie die beiden Promovierenden Verena Mattes (HNU) und Stefan Rösl (HAW Amberg-Weiden) entfalteten ihre Perspektiven auf die Promotion, diskutierten unterschiedliche Karrierewege in der Wissenschaft und beleuchteten die Höhen und Tiefen auf dem Weg zum Doktortitel – ergänzt durch einen freien Stuhl, der zur aktiven Teilnahme einlud. Neben persönlichen Einblicken und praxisnahen Ratschlägen ließ die Diskussion auch Raum für humorvolle Momente; etwa, als es um „weiche“ Fächergrenzen und „harte“ Dialekthürden ging – schließlich war die von der Oberbayerin Claudia Pichler befragte Runde nicht nur hinsichtlich ihrer Position auf der Karriereleiter, sondern auch in Sachen Heimatdialekt bunt aufgestellt: Vertreten war nebst Norddeutsch eine bayerische Mischung, die von Fränkisch über Oberpfälzisch bis hin zu Schwäbisch reichte.
Musikalischer und kulinarischer Ausklang
Zum Ausklang griff Claudia Pichler zur Gitarre und gab einen Song aus ihrem aktuellen Solo-Programm zum Besten: Die Supermarktromanze über Fleischfliege Alois, die aus Liebe zu Obstfliege Jessica zum Veganismus konvertiert, setzte dem offiziellen Programm einen absurd-launigen Schlusspunkt und ebnete den Weg zum Buffet. Bei Fingerfood und Fruchtschorlen tauschten sich die Teilnehmenden intensiv über die Promotion im Allgemeinen aus, diskutierten eigene Forschungsthemen und reflektierten über mögliche Karrierewege. In entspannter Atmosphäre entstanden so fachliche Impulse und neue Kontakte, die über den Nachmittag und Abend hinaus wirkten.
Ansprechpartnerin
Dr. Kristina Klitzke