Das Besondere an diesem Hackathon war, dass nicht einfach „losprogrammiert“ wurde, sondern die Herausforderungen strukturiert angegangen wurden und der Nutzen für den/die potenziellen Kundinnen und Kunden zu jeder Zeit im Mittelpunkt stand.
Zunächst sammelten die Teilnehmenden gemeinsam Ideen und stellten diese bei einem Pitch durch den Ideeninitiator vor. Spannend hierbei war, dass die HNU-Studierenden primär auf Effizienzverbesserung in der Mobilität gesetzt haben, wohingegen afrikanische Studierende das Thema Sicherheit im Straßenverkehr adressierten. Zum Hintergrund: In Südafrika sterben jährlich über 14.000 Menschen im Straßenverkehr, im Vergleich dazu waren es in Deutschland in 2021 ca. 2.500 Tote, bei einer deutlich höheren Zahl an Kraftfahrzeugen pro Kopf.
Alle vier ausgewählten Themen sind von höchster Relevanz für Kapstadt und tragen einen Beitrag zum sichereren Fahren bei:
- Thema 1: Anzeige zum Überholen großer Fahrzeuge
- Thema 2: Motorsteuerung bei Unwettern
- Thema 3: Vitalwertemessungen des Fahrers
- Thema 4: Alkoholerkennung des Fahrers
Jede:r Studierende konnte ein Thema wählen, sodass vier interdisziplinäre/internationale Arbeitsteams aus Studierenden verschiedener Fachrichtungen und Hochschulen entstanden.
Ziel des Hackathons war neben der Vermittlung interkultureller Aspekte auch der Zugewinn an Kompetenzen in der Anwendung von Internet-of-Things (IoT)-Hardware, sowie der Programmierung von Software-Applikationen, selbst bei keinen Vorkenntnissen. Jede Gruppe arbeitete mit einem Raspberry Pi, verschiedenen Sensoren/Aktoren und unterschiedlichen Software-Applikationen.
Schon am zweiten Tag wurden aus sich fremden Studierenden eng miteinander arbeitende Teams. Alle konnten die eigenen Fähigkeiten einbringen und einen Teil zum Gesamtergebnis beisteuern.
Im Stile eines agilen Projektes erfolgte täglich sowohl eine Planung der nächsten Jobs als auch ein Review der Ergebnisse des letzten Tages (mit einem „definition of done“). Höhepunkt der Woche war die Abschlusspräsentation mit Live-Demonstration der entstandenen Prototypen. An der hybriden Veranstaltung nahmen Professor:innen und Mitarbeitende beider Hochschulen teil. Alle Teilnehmenden waren begeistert von den Resultaten, die in einer Woche möglich sind.
Aber auch der kulturelle Aspekt und außeruniversitäre Austausch kam nicht zu kurz: Gleich nach der Ankunft am Sonntag ging es den Chapman‘s Peak Drive hinab zum Kap der guten Hoffnung. Abends nach dem Hackathon gab es noch einen Ausflug zu den Pinguinen und Robben, sowie dem Blouberg Strand, der einen tollen Blick auf den Tafelberg bei Sonnenuntergang bietet. Eine gemeinsame Wanderung mit den südafrikanischen Studierenden auf den Lions Head und das gemeinsame Mittagsessen waren ein gebührender Abschluss für diese lehrreiche und spannende Woche. Vor allem der interkulturelle Austausch und die tolle Zusammenarbeit wird allen Studierenden in guter Erinnerung bleiben. Gerne wären alle noch länger geblieben, nicht nur wegen der beeindruckenden Umgebung.