Studierende im Masterprogramm Digital Healthcare Management werden dazu befähigt, zukünftige Entwicklungen systematisch zu analysieren und Innovations- und Technologieprojekte im Gesundheitswesen erfolgreich durchzuführen. Die beiden Referenten, Prof. Dr. Stuart Medley und Dr. Christopher Kueh, hielten ihre Vorträge per Zoom im Fach „Innovation und Technology Management“.
„Narrativ Drawing for Service Design“
In seinem Gastvortrag zum Thema „Narrativ Drawing for Service Design“ ging Prof. Dr. Stuart Medley auf die Bedeutung von erzählenden Geschichten beim Design von Dienstleistungsangeboten ein. Den Ausgangspunkt bildete das Realismus-Kontinuum zur Repräsentation und Wahrnehmung, um vom abstrakten zum konkreten zu gelangen. Er stelle den klassischen Aufbau der Customer Journey Map aus der Designer-Perspektive vor. Dazu gehörten auch Beispiele für die visuelle Gestaltung von Erzählstrukturen bei Dienstleistungsabläufen im Gesundheitswesen. Prof. Medley hob dabei hervor, dass sich die statische lineare Erzählweise auflöst und in mehrere Erzähl- und Möglichkeitsstränge übergeht und Schwerpunkte bei der Erzählung gesetzt werden müssen. Farben, Figuren und Objekte dienen dabei beispielsweise zur Darstellung einer Handlung bzw. eines Kontaktes zwischen Akteuren. Die Studierenden des Masterprogramms erhielten im Laufe des Vortrags einen Einblick in die anspruchsvolle grafische Erstellung von technologieorientieren Prozessabläufen.
Über Prof. Dr. Stuart Medley
Er erstellt Comics und visuelle Prototypen für die Gestaltung von Dienstleistungen zur Verbesserung von Arbeitsprozessen. Er ist Mitbegründer und Vorsitzender des Perth Comic Arts Festival. Er arbeitet seit 20 Jahren als professioneller Illustrator und Grafikdesigner für Kunden wie Anglicare, eine führende gemeinnützige Organisation, die Menschen in Not mit verschiedenen Dienstleistungen an vielen Orten in Westaustralien hilft. Zudem unterrichtet er Studierende an der Edith Cowan University.
„Complexity in the 21st Century: Exploring the Transformative Value of Technology“
Dr. Christopher Kueh begann seinen Gastvortrag zum Thema „Complexity in the 21st Century: Exploring the Transformative Value of Technology“, mit einer Zeitreise zur Entwicklung von Design innerhalb der letzten 70 Jahre. Er stellte ein Designmodell zur Lösung und Transformation von Problemen im Allgemeinen und im Speziellen für das Gesundheitswesen vor und ging dabei vertiefend auf transformative Designansätze ein. Im zweiten Teil seines Vortrags zeigte er anhand eines Beispiels auf, dass eine Technologie nicht immer die Lösung für ein hochkomplexes Problem ist. Technologien wie digitale Medien die als Plattformangebot eingesetzt werden, können zwar einen positiven Beitrag zur Problembewältigung leisten, jedoch müssen auch immer wieder Anpassungen an die sich ändernden Umweltbedingungen und -umstände vorgenommen werden. Als ein Ergebnis zeigt sich, dass Eingriffe in bestehende Systeme auch immer wieder dazu führen, dass sich Systeme neu konfigurieren und katalysieren und sich somit erneut Anpassungsbedarf ergibt der zu Beginn eines Projekts nicht außer Acht gelassen werden sollte.
Über Dr. Christopher Kueh
Er ist Designforscher und Designstratege und lehrt derzeit als Dozent an der Edith Cowan University in Westaustralien. Ausgebildet als Grafik- und Informationsdesigner, widmet er seine Karriere der Erweiterung und der Anwendung der Denkweise von Designern, um Unternehmen, Organisationen und Gemeinschaften zu verbessern.
Zur Kooperation mit der australischen Edith Cowan University
Die Kooperation zwischen der Edith Cowan University in Perth Australien und der Hochschule Neu-Ulm existiert seit circa eineinhalb Jahren. Gearbeitet wird an gemeinsamen Publikationsprojekten. Im Jahr 2022 erschien beispielsweise das Buch zum Thema „Service Design Practices for Healthcare Innovation“. Aktuell wird die wissenschaftliche Zusammenarbeit durch gemeinsame Gastvorträge vertieft. Anfang 2023 erfolgen weitere Veröffentlichungen im Buch zum Thema „Human-Centered Service Design for Healthcare Transformation“, an der sich Masterstudierende, Doktoranden und Wissenschaftler beider Hochschulen beteiligen. Ein Ausbau und eine Vertiefung der Kooperation ist vorgesehen.
Studiengangleiter und Studienfachberatung: Prof. Dr. Mario A. Pfannstiel
Weitere Informationen zum Masterprogramm: Digital Healthcare Management (M.A.)