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In­ter­na­tio­na­le Wo­che an der Fa­kul­tät Ge­sund­heits­ma­nage­ment

07.05.2024, Stu­di­um :

Fünf Tage, fünf Nationen und das gemeinsame Interesse an Innovationen in der Gesundheitsbranche – unter dem gemeinsamen Dach der internationalen Woche der Fakultät Gesundheitsmanagement der Hochschule Neu-Ulm (HNU) fanden gleich drei Veranstaltungen statt.

Eines der Events war das Startup Camp One Health unter der Leitung von Prof. Dr. Silvia Straub, das gemeinsam mit zwei internationalen Partnerhochschulen stattfand. Bei der Veranstaltung Serious Games in Health Care, die von Prof. Dr. Alexander Würfel geleitet wurde, ging es um gamingbasierte Ansätze im Bereich Health Care. Zudem fand in der Woche das Innovation Project „Smart Solutions statt, die Fortführung einer etablierten Kooperation mit der Hochschule in Kajaani (KAMK), unter der Leitung von Prof. Dr. Peter Kuhn und Prof. Dr. Alexander Würfel. Ein weiterer Dozent reiste von der Muhimbili University of Health & Applied Sciences Dar es Salaam aus Tansania an.

Alle Veranstaltungen ergänzten sich und ermöglichten vielfältige Kooperationschancen und Austauschaktivitäten. So wurden Möglichkeiten zu Projektarbeiten, zum Studierenden- und Mitarbeitendenaustausch und zu einem Double Degree angedacht und Menschen zusammengebracht.

Star­t­up Camp One Health

Beim Startup Camp One Health trafen sich vom 15. bis 19. April insgesamt 22 Studierende und 11 Dozierende der HNU sowie der FH Kärnten in Österreich und der Trakia Universität aus Bulgarien. Sie entwickelten gemeinsam in interdisziplinären Teams ein Business Model Canvas mit innovativen Ideen rund um das Thema One Health.

Den Studierenden war ein vielfältiges Programm geboten, das aus inspirierenden Fach- und Gastvorträgen zu Wirtschaft, Human- und Tiermedizin sowie Informationstechnologie, Gruppenarbeiten zum Thema Entrepreneurship, und Laborführungen bestand. Ein weiterer Bestandteil des Startup Camps war die internationale, interkulturelle und interdisziplinäre Vernetzung, wozu auch Führungen durch die HNU und durch die Städte Neu-Ulm und Ulm gehörten.

Zum Auftakt erhielten die Studierenden und Lehrenden die Gelegenheit des gegenseitigen Kennenlernens in lockerer Atmosphäre, bevor das Startup Camp mit inspirierenden Fachvorträgen rund um das Thema One Health begann. Der erste Tag schloss mit der Einladung zu einem Welcome Dinner.

Am zweiten Tag konnten die Gäste Neu-Ulm und Ulm in einer City Tour erleben, bevor es für die Studierenden im Intensivkurs an die Ausarbeitung eines Business Modell Canvas für ihre innovativen Geschäftsideen ging, die am letzten Tag im Plenum präsentiert wurden. Die Ideen umfassten unter anderem eine Warn-App für Krankheiten, die von Tieren auf Menschen übertragen werden können, wie beispielsweise das Q-Fieber oder eine Vorrichtung zur Kontrolle der Flüssigkeitsaufnahme und Vermeidung von Dehydratation.

Am dritten Tag hielt Christoph Schweizer, Partner der companisto GmbH, einen Gastvortrag zu Gründungsthemen aus Investorensicht. Zwischen den Vorlesungsabschnitten konnten die Gäste die HNU in einer Campus-Tour kennenlernen und das International Office sowie einige Labore besichtigen.

Prof. Dr. Silvia Straub blickt zufrieden auf drei Tage Startup Camp One Health zurück: „Die Veranstaltung beleuchtete die Themen Entrepreneurship und Aktuelles aus dem Gesundheitswesen aus verschiedenen Blickwinkeln und auf internationaler Ebene. Für die Dozierenden war das Event eine große Bereicherung, denn sie konnten erste Schritte in weitere gemeinsame Projekte in Forschung und Lehre gehen, wie die Zusammenarbeit an bestehenden DAAD-Projekten oder die Kooperation im Sinne eines Double Degrees. Die Studierenden entwickelten hochengagiert vielfältige kreative Ideen und meisterten ganz nebenbei noch die interkulturelle Zusammenarbeit in einer Fremdsprache.“

Se­rious Ga­mes in Health Ca­re

Parallel zum Startup Camp One Health fand die Veranstaltung “Serious Games in Health Care“ statt, an der ausschließlich HNU-Studierende teilnahmen. Taina Romppanen und Kyösti Koskela, Dozierende der Kajaani University of Applied Sciences (KAMK), konnten den Studierenden einen vertieften Einblick in die Chancen von gamingbasierten Ansätzen im Bereich Health Care geben.

In Design Sprints, vertiefenden Workshops und zwei Gastvorträgen, entwarfen die Studierenden Konzepte für serious games. Thematisch wurde dabei die Versorgung von Menschen mit erworbener Hirnschädigung aufgegriffen. Obgleich die Studierenden bislang noch keine Erfahrungen mit dem Themenbereich „serious games“ hatten, ergaben sich spannende Ansätze, die überzeugen konnten.

Inspiriert durch die Besichtigung des Doc-Labs und den Test des Altersanzugs der Fakultät entwickelten sich Ideen für hybride Ansätze im Bereich von serious games. Physisch erfahrbare Elemente, wie beispielsweise Gewichte, können im Zusammenspiel mit virtuellen Spielelementen neue Optionen für edukative Gamingansätze ergeben.   

Das Projekt schloss sich inhaltlich an ein Forschungsprojekt an, das, finanziert vom Bezirk Schwaben und unter wissenschaftlicher Leitung von Prof. Dr. Alexander Würfel, Szenarien für die zukünftige Versorgung von Menschen mit erworbener Hirnschädigung in der Modellregion Schwaben erarbeitet hatte.

In­no­va­ti­on Pro­ject „smart so­lu­ti­ons“

Ebenfalls in der International Week fand das kooperative Projekt Smart Solutions statt, dass Teil des Masters Digital Healthcare Management ist. Finnische und deutsche Studierende erarbeiten in diesem Projekt gemeinsam innovative Lösungen für Problemstellungen in der Gesundheitsversorgung. Im Rahmen des Projekts, das in diesem Jahr seine sechste Auflage erfuhr, waren die Gastdozierenden Kirsi Moisanen und Saija Huhtala von der Kajaani University of Applied Sciences (KAMK) mit insgesamt acht finnischen Masterstudierenden an der HNU zu Gast.

Die Woche stand ganz im Zeichen der Finalisierung der Artikelentwürfe, die die erarbeiteten, innovativen Lösungen beschreiben und die den Abschluss des Projekts darstellen und von der KAMK publiziert werden sollen. Das Verfassen der wissenschaftlichen Artikel stellt einen besonderen Brückenschlag von der praxisorientierten Innovationsentwicklung zur Forschung dar.

Diskutiert wurden in den verschiedenen Workshops der Woche insbesondere die technischen Lösungsoptionen und einzelne wissenschaftliche Fragestellungen. Die interdisziplinäre und interkulturelle Zusammenarbeit zeigte sich hier abermals als großer Gewinn für alle Beteiligten. Aus verschiedenen fachlichen Hintergründen ergeben sich unterschiedliche Perspektiven, die einen neuen Blick auf Problemstellungen in der Praxis ermöglichen.

Neben diesen Arbeiten nahmen die finnischen Kolleginnen und die Studierenden aus Deutschland und Finnland an einer Exkursion zum Universitätsklinikum Ulm teil. Im Trainingshospital TTU konnte ein Einblick in die medizinische Ausbildung gegeben werden. Zudem erhielten die Gäste einen Einblick in den aktuellen Stand der Digitalisierung am Universitätsklinikum. Für die beteiligten Dozierenden ergeben sich aus diesem Abgleich immer wieder neue Impulse für Forschung und Lehre.

Prof. Dr. Alexander Würfel sagt: „Die Woche zeigt abermals auf beeindruckende Weise, dass die Problemstellungen in den einzelnen Ländern vergleichbar sind und damit in der Bewältigung eine interdisziplinäre und internationale Zusammenarbeit ein Schlüssel zum Erfolg sein wird. Der berühmte „Blick über den Tellerrand“ schafft neue Perspektiven und Denkansätze für alle Beteiligten.“

Prof. Dr. Peter Kuhn ergänzt: „Im internationalen Vergleich werden die Potenziale der Digitalisierung klar erkennbar. Dies den Studierenden zu zeigen, bedeutet auch, sie darin zu ermutigen, in Deutschland die Entwicklung mit voranzutreiben und neue Wege zu denken und zu gestalten.“ 

Stim­men zur Ver­an­stal­tung

Die Führung durch das Doc Lab war sehr interessant und informativ.

Gabriela Vancheva

Es war großartig, von den verschiedensten Einrichtungen mehr zu erfahren. Am ersten Tag haben sich die Hochschule in Kärnten und die Trakia Universität aus Bulgarien vorgestellt. Das war sehr interessant!

Ezgi Cebe, Studentin Betriebswirtschaft im Gesundheitswesen an der HNU

Mir hat der Investoren-Austausch besonders gut gefallen. Man hat einen Einblick in die Sicht eines Investors bekommen und was deren Ansprüche sind. Gerade wenn man eine eigene Idee für ein Startup hat, war das sehr hilfreich.

Jelena Pocandi, Studentin an der FH Kärnten

Ich fand es total interessant, die Vielfalt der verschiedenen Universitäten zu entdecken. Das Startup Camp One Health war eine tolle Chance, um aus der eigenen Bubble raus zu kommen und um einen Einblick in andere Fachgebiete zu erhalten.

Saskia Enz, Lehre und Forschung an der Fachhochschule Kärnten