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Frau­en in Füh­rung und Ver­ant­wor­tung stär­ken: Men­to­ring­pro­gramm an der HNU

14.07.2022, Pressemitteilung :

Noch immer arbeiten Frauen häufiger als Männer in Teilzeit und bekleiden seltener Führungspositionen in der Wirtschaft. Das Programm BayernMentoring PROFI an der Hochschule Neu-Ulm (HNU) leistet einen Beitrag dazu, dieser Schieflage entgegenzuwirken: HNU-Studentinnen werden von Mentorinnen aus der Wirtschaft begleitet und auf den Berufsweg vorbereitet. Für die nächste Runde werden neue Mentorinnen gesucht; interessierte Frauen können sich an der HNU bewerben.

Angesichts des in vielen Branchen herrschenden Fachkräftemangels wird eine höhere Erwerbsbeteiligung von Frauen erforderlich – doch noch immer arbeiten Frauen häufiger als Männer in Teilzeit und nehmen einen geringen Anteil an Führungspositionen in der Wirtschaft ein. Gleichzeitig erfordert die veränderte Rechtslage im Unterhaltsrecht mehr Verantwortung von Frauen für die eigene Existenzsicherung. Mit dem Ausbau der Kinderbetreuungsplätze und dem Recht auf einen Kita-Platz werden Strukturen geschaffen, die eine bessere Vereinbarkeit von Beruf und Familie möglich machen. Trotzdem liegen die gesellschaftlichen Rahmenbedingungen, die kontinuierliche Erwerbsverläufe zulassen, teilweise noch nicht vor.

Mentorinnen aus der Wirtschaft bringen neue Rollenmodelle näher  

Ein Problem dabei sind Rollenklischees und veraltete Rollenmuster, die insbesondere bei jungen Frauen Zweifel an der Vereinbarkeit von Beruf und Familie säen. Und auch junge Männer nehmen selten mehr als zwei Monate Elternzeit in Anspruch. Das Rollenmodell, in dem gemeinsam die Familienexistenz gesichert wird, ist in unserer Region noch eher wenig sichtbar. Hier setzt das Programm BayernMentoring PROFI an der HNU an: Mentorinnen aus der Wirtschaft zeigen Studentinnen an der Hochschule Neu-Ulm, dass auch andere (Lebens-)Modelle möglich sind. Sie sind Role Models für die HNU- Studentinnen, begleiten diese während zwei Semestern auf ihrem Weg und unterstützen so den erfolgreichen Einstieg in den Beruf.

„Es ist eine Freude, junge Frauen auf ihrem Weg coachen zu dürfen“

Auch die Mentorinnen erleben das Mentoring als außerordentlich sinnstiftend. Stefanie Jordan, HR Director bei Teva Pharmaceuticals, erklärt etwa, dass sie als Mentorin etwas von dem zurückgeben möchte, das sie selbst als stärkste Unterstützung für ihren eigenen beruflichen Weg erfahren hat: „„Ich möchte das zurückgeben, was ich selbst einmal erhalten habe. Deshalb bin ich Mentorin im BayernMentoring PROFI, in dem ich meine wunderbare Mentee Leonie während eines mehrmonatigen Prozesses kennengelernt habe“. Birgit Schmid, Head of Integrated Management System bei der Wieland Group, unterstützt das Programm BayernMentoring PROFI seit dem Start 2006 als Mentorin: „Es ist für mich jedes Jahr wieder eine Freude, junge Frauen auf ihrem Weg zu coachen und meine Erfahrungen weitergeben zu dürfen“.

Neue Mentorinnen gesucht

Für die Studentinnen beginnt BayernMentoring PROFI in jedem Jahr im November und endet im Juni des darauffolgenden Jahres. Neun Monate – knapp zwei Semester – sind sie gefordert, die Initiative zu ergreifen und regelmäßige Treffen mit ihrer Mentorin zu vereinbaren. Ein Rahmenprogramm mit Start- und Abschluss-Event, Workshops und Netzwerktreffen unterstützt den Austausch zwischen Mentee und Mentorin sowie den Austausch in der Gruppe. Allen Studentinnen im höheren Semester an der HNU steht die Möglichkeit offen, sich für das Programm zu bewerben. Erfahrene Frauen, die als Fach- und Führungskräfte mit einem Studienabschluss in den Unternehmen der Region arbeiten, sind herzlich eingeladen, sich als Mentorin anzumelden. Besonders in den Bereichen Informationstechnik und im Gesundheitsmanagement sucht die HNU Mentorinnen, dasselbe gilt für Frauen mit einem betriebswirtschaftlichen Studienabschluss. Auch diese werden als Mentorinnen gesucht. Interessierte Frauen können jederzeit gerne mit der Koordinatorin des BayernMentoring, Magdalena Fremdling, per E-Mail Kontakt aufnehmen: Magdalena.Fremdling[at]hnu[dot]de.

Über die Aktivitäten der HNU-Frauenbeauftragten

BayernMentoring ist ein bei der HNU-Frauenbeauftragten Prof. Dr. Claudia Kocian-Dirr angesiedeltes Programm. Die digitale Teilhabe von Frauen zu fördern, ist ein zentrales Anliegen der Frauenbeauftragten. Weil wir überzeugt sind, dass die Begeisterung für den digitalen Wandel durch Role Models geweckt werden kann, zeigen wir erreichbare Vorbilder, fördern die persönliche und fachliche Entwicklung und schaffen Räume für den konstruktiven Austausch. Dabei adressieren unsere Aktivitäten alle akademischen Zielgruppen von der Studentin über die Lehrbeauftragte und die wissenschaftliche Mitarbeiterin bis hin zur Professorin. Workshops für Schülerinnen ergänzen unsere Maßnahmen, um die Basis für eine chancengerechte digitale Teilhabe früh zu gestalten.

 

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