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Kurzin­ter­view mit dem Do­zen­ten in der Wei­ter­bil­dung Pro­fes­sor Ro­ger Ja­eckel

26.11.2019, Wei­ter­bil­dung :

„In Deutschland bricht ein neues Zeitalter an, jetzt beginnt die digitale Transformation auch im Gesundheitswesen!“

Lesen Sie im Folgenden das Kurzinterview mit Professor Roger Jaeckel, Speaker bei der diesjährigen Weihnachtsvorlesung und Dozent der Weiterbildung der Hochschule Neu-Ulm. Herr Professor Jaeckel ist Market Access Director D.A.CH bei Baxter, einem Unternehmen der Pharmaindustrie und der Medizintechnik.

 

Zentrum für Weiterbildung: Herr Professor Jaeckel, Sie werden bei der Weihnachtsvorlesung, am 04. Dezember 2019, als Speaker, den Vorlesungsbesuchern ein Thema mit hochaktuellem Bezug darstellen. Um welches Thema handelt es sich?

Professor Roger Jaeckel: Das Thema der Weihnachtsvorlesung lautet: „Gesundheitsapps auf Rezept – Auf dem Weg zur digitalen Gesundheitsversorgung“. Damit soll dem neuen Digitalen-Versorgungs-Gesetz (DVG) Rechnung getragen werden, das Anfang November im Deutschen Bundestag verabschiedet wurde und 2020 in Kraft treten wird.

 

Zentrum für Weiterbildung: Warum ist dieses Thema so aktuell im Gesundheitsbereich?

Professor Roger Jaeckel: Deutschland hinkt bei der Digitalisierung im Gesundheitswesen im Vergleich zu anderen europäischen Ländern deutlich hinterher. Bundesgesundheitsminister Jens Spahn hat deshalb auf die Reformtube gedrückt und in nur sechs Monaten dieses digitale Reformgesetz auf den Weg gebracht, welches erstmalig die Erstattung von Gesundheitsapps durch die gesetzlichen Krankenkassen vorsieht. Damit bricht in Deutschland ein neues Zeitalter an, was zur digitalen Transformation auch im Gesundheitswesen führen wird. Insbesondere die Anbieter digitaler Medizinprodukte profitieren von dieser neuen Gesetzgebung.

 

Zentrum für Weiterbildung: Welche Chancen und Risiken birgt die digitale Gesundheitsversorgung in der Zukunft?

Professor Roger Jaeckel: Wie bei jeder technologischen Entwicklung muss man auch bei der Digitalisierung über zwei Seiten der gleichen Medaille sprechen: auf der einen Seite gibt es erkennbare Chancen, die beispielsweise eine stärkere patientenorientierte Gesundheitsversorgung oder ein schnelleres Erkennen und Diagnostizieren von Krankheiten ermöglicht. Dies führt zwangsläufig zu einer qualitativen Verbesserung der medizinischen Behandlungsabläufe und auch der Behandlungsergebnisse. Insbesondere im Bereich der sektorenübergreifenden Versorgung erwarte ich durch die Digitalisierung durchschlagende und nachhaltige Fortschritte. Dies sind wir dem demographischen Wandel schuldig.

Andererseits gehen mit der Digitalisierung viele Veränderungen einher, die sich sowohl bei den medizinischen Berufen als auch Patienten deutlich bemerkbar machen werden, insbesondere was den Umgang mit digitalen Gesundheitsanwendungen anbetrifft. Der Weg zur digitalen Gesundheitsversorgung wird mit dem DVG nunmehr auf eine breitere Basis gestellt. Von Seiten der akademischen Lehre wird sich im Bereich der Aus- und Weiterbildung dieser Trend besonders bemerkbar machen und im Ergebnis neue und innovative Bildungsangebote hervorbringen. Der Weg zur digitalen Bildungsgesellschaft wird nicht ohne zusätzlichen Aufwand zu erreichen sein. Alle Akteure im Gesundheitswesen, ob Patient oder Arzt, stehen jedoch vor der gleichen Herausforderung, sich dem digitalen Fortschritt mit Bedacht nähern zu müssen.  

Weitere Infos zu diesem Thema erhalten Sie an der Weihnachtsvorlesung mit anschließendem Get-together: „Gesundheitsapps auf Rezept – Auf dem Weg zur digitalen Gesundheitsversorgung“ mit Professor Roger Jaeckel, am Mittwoch, 04. Dezember 2019, 18:00 Uhr an der Hochschule Neu-Ulm, Wileystraße 1 im Raum: B.0.06, im weißen Gebäude der HNU. Anmeldung bis 29. November 2019 per E-Mail: teresa.moll@hs-neu-ulm.de