Zurück zur Fakultät

For­schungs­er­geb­nis­se zur Wie­der­ein­glie­de­rung bei Post-CO­VID ver­öf­fent­licht

19.01.2024, For­schung :

Erschöpfung, geringe Belastbarkeit oder Konzentrationsstörungen: Während sich ein Großteil der an Corona Erkrankten schnell erholt, leiden Post-COVID-Patientinnen und -Patienten unter längerfristigen Beeinträchtigungen, die sich erheblich auf ihr Arbeits- und Sozialleben auswirken. Im Rahmen eines Forschungsprojekts haben Forschende der Hochschule Neu-Ulm und der Hochschule Kempten untersucht, welche Unterstützung Betroffene bei der beruflichen Wiedereingliederung benötigen und sich wünschen würden. Die Ergebnisse dieser Erhebung sind nun im renommierten Open-Access-Journal „Frontiers of Public Health“ veröffentlicht worden. 

Seit Beginn der Pandemie sind allein in Deutschland bis heute etwa 30 Millionen Menschen ein- oder mehrmals an Corona erkrankt. Schätzungen gehen davon aus, dass bis zu 20% der Betroffenen an Langzeitfolgen (auch als „Long-COVID“ oder „Post-COVID“ bekannt) leiden. Diese äußern sich durch Kurzatmigkeit, Erschöpfung, geringe Belastbarkeit oder Konzentrationsstörungen. Neben den gesundheitlichen Folgen bedeutet dies für Betroffene auch oft eine Beeinträchtigung der Lebensqualität im sozialen und beruflichen Umfeld.

Im Rahmen des Projekts „ReCOVer“ (kurz für „Partizipative Bedarfserhebung von Post-COVID-Betroffenen zur erfolgreichen Wiedereingliederung in das Arbeitsleben“) erforschten HNU-Prof. Dr. Johannes Schobel und Daniel Hieber vom Institut DigiHealth gemeinsam mit Forschenden der Hochschule Kempten, auf welchen Wegen und mit welchen Ressourcen Post-COVID-Betroffene erfolgreich in den Arbeitsalltag wiedereingegliedert werden können. Hierfür hatten sie externe Angebote, Hemmnisse, Stressoren und Protektoren sowie persönliche Bewältigungsstrategien zur erfolgreichen Wiedereingliederung evaluiert. Bei der Gewinnung der Umfrageteilnehmerinnen und ‑teilnehmer unterstützten die Praxispartner des Projekts: das Biohotel Eggensberger, der Klinikverbund Allgäu / Kempten und die Alpcura Fachkliniken Allgäu.
Das „ReCOVer“-Team kam zu dem Schluss, dass sowohl die Fähigkeit, mit der eigenen Krankheit umzugehen, als auch ein entsprechend angepasster Arbeitsplatz ausschlaggebende Faktoren für eine erfolgreiche Wiedereingliederung darstellen.

Das Projekt wurde durch finanzielle Mittel des DRV Bund unterstützt.

Ein Überblick über die Ergebnisse des Forschungsprojektes und mögliche Lösungsansätze ist aktuell im Open-Access-Journal „Frontiers of Public Health“ erschienen.

Zur Publikation
Straßburger, Claudia; Hieber, Daniel; Karthan, Maximilian; Jüster, Markus; Schobel, Johannes (2023): Return to work after Post-COVID: describing affected employees' perceptions of personal resources, organizational offerings and care pathways. In: Frontiers in public health 11, S. 1282507. Online unter: https://www.frontiersin.org/articles/10.3389/fpubh.2023.1282507/full

Ansprechparter
Prof. Dr. Johannes Schobel