Prof. Dr. Mona Spiegel
Verraten Sie uns etwas über Ihren bisherigen Werdegang?
Ich habe Humanmedizin an der Medizinischen Hochschule Hannover von 2001 bis 2007 studiert. Das Praktische Jahr (PJ) habe ich in Zürich, Kapstadt und Hannover absolviert und konnte dort erste praktische Erfahrungen in den Abteilungen Kardiologie, Chirurgie / Notfallmedizin und Anästhesie sammeln. Während des Studiums promovierte ich in der experimentellen Immunologie zum Systemischen Lupus Erythematodes, einer Autoimmunerkrankung.
Nach dem Studium habe ich zunächst als Anästhesistin in Hannover und dann an der Uniklinik Ulm gearbeitet, wo ich 2010 die Zusatzbezeichnung Notfallmedizin, 2013 den Facharzt für Anästhesie und 2016 die Zusatzbezeichnung Intensivmedizin erlangt habe. Bereits während meiner Facharztausbildung habe ich mich stark in der studentischen, pflegerischen und ärztlichen Aus- und Weiterbildung engagiert. Mein Schwerpunkt lag dabei im Atemwegsmanagment und vor allem in der „Anästhesiefokussierten Sonografie“. Hier hatte ich die Möglichkeit, im deutschsprachigen Raum mehrere Kurse und Ausbildungskonzepte mitgestalten zu können. 2017 bin ich an die Donauklinik in Neu-Ulm gewechselt, wo ich erst als Oberärztin und später als Leitende Oberärztin tätig war.
Wo liegen Ihre Lehr- und Forschungsschwerpunkte?
Ich unterrichte aktuell (natürlich) medizinische Fächer im Bereich der medizinischen Grundlagen, der Chirurgie und der Anästhesie. Meine Leidenschaft ist die Anästhesie und die Sonografie. Ich würde die Sonografie daher gerne in die Ausbildungskonzepte meiner Studierenden vermehrt integrieren, um Medizin praktisch darzustellen.
Persönliches
Mein Fachgebiet in drei Worten:
... Medizin bestmöglich begreifen.
Die HNU ist:
... zum richtigen Zeitpunkt mit einem innovativen Studiengang an den Start gegangen.
Diesen Satz höre von meinen Studierenden am liebsten:
"Ich hab's verstanden!"
Meine aktuelle Lektüre:
John Irving - Gottes Werk und Teufels Beitrag (ist auch kein Zufall, das Buch habe ich schon sehr oft gelesen)
Das erste, was ich morgens an meinem Arbeitsplatze mache:
Fenster auf!
Was steht immer auf Ihrem Schreibtisch?
Eine Tasse Tee
Weshalb sind Sie Professorin geworden?
In meiner langjährigen klinischen Tätigkeit habe ich festgestellt, dass eine qualifizierte Nachwuchsförderung unbedingt erforderlich ist, um einen hochwertigen Klinikbetrieb zum Wohle der Patient:innen aufrecht erhalten zu können. Als Professorin an der HNU kann ich mich genau dieser Nachwuchsförderung widmen, junge Menschen auf ihrem Weg motivieren und begleiten und mein eigenes Wissen und Können an meine Student:innen weiter geben. Die Medizin ist so ein spannendes Fach und gerade im Physician Assistant kann ich dieses Fach mit viel Praxis und Leben füllen.
Darüber hinaus freue ich mich über die Möglichkeit, mich durch einen engen wissenschaftlichen Austausch mit anderen Kollegen:innen aus unterschiedlichen Themen- und Fachbereichen selbst weiterzuentwickeln.
Was kann man in Ihren Veranstaltungen lernen?
Mein Ziel ist es, Medizin lebhaft und praxisnah zu machen und dies mit Freude zu vermitteln. Um das zu erreichen, benötigen die Studierenden ein fundiertes Grundlagenwissen über den Körper und seine Funktionen. Daher kann man bei mir viele Grundlagen lernen, immer in Verbindung mit einem hohen Praxisbezug und einer Prise Witz und Spaß. Es soll ja schließlich mehr sein als reines Auswendiglernen.
Wie waren Ihre ersten Monate an der HNU?
Sie waren sehr turbulent, lebhaft und spannend und dankenswerterweise mit viel Unterstützung der Kolleg:innen. Bedingt durch die aktuelle Pandemie gab es neue Herausforderungen in der digitalen Lehre. Ich habe für mich schnell feststellen können, dass mir die direkte Interaktion mit meinen neuen Studierenden fehlt und ich freue mich daher auf die dann hoffentlich bald kommenden Präsenzsemester!
Was hat Sie gerade nach Neu-Ulm an die HNU geführt?
Mit dem neuen Studiengang Physician Assistant (öffnet neues Fenster) an der HNU sehe ich das Potential, die aktuell bestehende Lücke zwischen Pfleger:innen und Ärzt:innen zu schließen, um damit den Weg für eine noch stärker patientenorientierte Zusammenarbeit aller Berufsgruppen zu ermöglichen. Da ich seit vielen Jahren in Ulm/Neu-Ulm lebe und ich mich hier sehr wohl fühle, ist es für mich eine tolle Chance, diesen neuen Studiengang in meiner „neuen“ Heimat mit aufbauen und gestalten zu können um somit die Patientenversorgung in der Region nachhaltig zu verbessern.
Was machen Sie am liebsten, wenn Sie nicht gerade an der HNU lehren und/oder forschen?
Ich bin verheiratet und wir haben einen kleinen Sohn. Am liebsten verbringe ich meine Zeit mit meiner Familie und noch lieber, wenn wir gemeinsam aktiv in der Natur sein können: gerne in den Bergen, im Sommer wandern und im Winter Skitouren gehen. Entspannung und Ruhe finde ich im Yoga.
Entweder | Oder
Sushi oderSpätzle? Definitiv Sushi!
Camping oder Hotel? Kommt ganz auf die Jahreszeit an
Buch oder Film?
Allgäuer Alpen oder Bodensee? Warum nicht beides?!
Kaffee oder Tee? Morgens Kaffee, dann Tee
Fahrrad oder Auto?
Sofa oder Sessel? Wo ist der Unterschied? Beides bequem
Zettelwirtschaft oder Notizbuch-App? Wenn ich einen Blick auf meinen Schreibtisch werfe... Ersteres.
Waldspaziergang oder Großstadttrip?