Das Praxisforum Geothermie.Bayern bietet alljährlich eine Plattform für den Austausch von Fachwissen, Innovationen und Best Practices im Bereich der Tiefen Geothermie. Expertinnen und Experten aus Wissenschaft, Wirtschaft, Politik und Praxis diskutieren in diesem Kontext u.a. darüber, die Geothermieprojekte optimal umgesetzt werden können. Im Fokus der Workshops des diesjährigen Praxisforums stand induzierte Seismizität und die gesellschaftliche Akzeptanz, die für den Betrieb von Geothermieanlagen eine entscheidende Rolle spielt. Denn: Die Untergrundarbeiten können zu spürbaren Bodenschwingungen führen und die Akzeptanz von Anwohnerinnen und Anwohnern sowie der Bevölkerung in erheblichem Maße beeinflussen.
Gelingende Kommunikation und Vertrauen: das A und O in puncto Akzeptanz
Robin Renoth, wissenschaftlicher Mitarbeiter am Institut DigiHealth der HNU, untersucht im Rahmen seines Promotionsprojekts (HNU/TUM), welche Faktoren auf welche Weise Einfluss auf die Akzeptanz von Geothermieprojekten nehmen. Zum Abschluss des Workshoptages am 16. Oktober präsentierte der HNU-Wissenschaftler die Ergebnisse seiner Metastudie und beleuchtete damit die Akzeptanz bei Geothermieprojekten aus Perspektive der Forschung. In Kombination mit der Praxisperspektive, die Marlene Käppler, PR-Beraterin und Rhetorikerin bei Enerchange, bot, schuf das die Basis für einen interaktiven Austausch mit den Workshopteilnehmenden. Das Fazit des Workshops: Es existiert kein allgemeingültiges Patentrezept, um positive Akzeptanz eines Geothermieprojekts zu garantieren. Allerdings basiert die Meinung häufig auf dem persönlichen und unmittelbaren Nutzen, etwa im Hinblick auf mehr Platz im Keller oder günstige, stabile und wettbewerbsfähige Preise. Frühe und fundierte Informationsarbeit, optimalerweise von einer vertrauenswürdigen Person vor Ort vorgetragen, kann Akzeptanz fördern; gleiches gilt für die adressatengerechte Aufbereitung der Informationen. Dabei entstehe das Vertrauen vor allem auch durch eine lokale Verwurzelung, beispielsweise durch das Stadtwerk vor Ort.
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Robin Renoth