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Ers­te Fach­ta­gung für Ga­me­di­dak­tik mit HNU-Be­tei­li­gung aus­ge­rich­tet

19.06.2024, Hoch­schul­news :

In Frankfurt am Main hat am 10. Juni die erste bundesweite Fachtagung für Gamedidaktik stattgefunden. Vertreterinnen und Vertreter von 30 Hochschulen und Bildungseinrichtungen nahmen an der von Prof. Stephan Jacob (Hochschule Darmstadt) und Prof. Michael Hebel (Hochschule Neu-Ulm) organisierten Veranstaltung teil, die einen wichtigen Schritt für die Zukunft der Games-Ausbildung in Deutschland markiert.

Die Fachtagung entstand auf Basis der „Fünf Forderungen, um Deutschland zum besten Games-Standort für Wissenschaft, Forschung und Lehre zu machen“, die der game-Verband zur Gamescom 2023 veröffentlicht hatte. Unterstützt vom game-Verband, finanziert und ausgerichtet von der Hochschule Darmstadt sowie mitorganisiert von der Hochschule Neu-Ulm, bot die Veranstaltung ein vielfältiges und umfangreiches Programm.

Beleuchtung künftiger Herausforderungen und Diskussion gemeinsamer Leitlinien

In seiner Keynote betonte Prof. Stephan Jacob die Bedeutung dieses ersten übergeordneten Treffens der deutschen Hochschulen im akademischen Sektor der Games-Studiengänge. Prof. Jens Junge setzte in seinem Impulsvortrag, der die aktuelle Landschaft der Games-Lehre beleuchtete und zukünftige Herausforderungen thematisierte, anschließend den didaktischen Ton für den Tag. Es folgten World Cafés, in denen Best Practices und innovative didaktische Methoden diskutiert und weiterentwickelt wurden. Nach einem weiteren Impulsvortrag von Prof. Jens Müller folgten am Nachmittag eine Diskussion über unterschiedliche Lehrkonzepte, Inhalte und Methodik, die zahlreiche Gemeinsamkeiten, aber auch Unterschiede offenbarte, v.a. im Hinblick auf Terminologie und Studienziele. Kritisch thematisiert wurden auch gemeinsame Leitlinien und die Frage nach möglichen Promotionen im Games-Bereich – diese sind bislang nur in angelehnten Fächern wie der Informatik möglich.

Zentrales Thema: die Gründung einer akademischen Vereinigung im Games-Bereich

Zentral war daher die anschließende Diskussionsrunde um die Gründung einer eigenen akademischen Vereinigung zur Vertretung der Interessen von Lehrenden und Institutionen im Bereich der Games-(Aus-)Bildung und -Forschung. Die Teilnehmenden waren sich einig, dass eine solche Organisation mittelfristig notwendig ist, um die Zusammenarbeit zu stärken, Ziele durchzusetzen, Promotionen zu ermöglichen, Forschungsgelder zu verwalten, gemeinsame Standards zu entwickeln und die Sichtbarkeit der Games-Lehre in der akademischen und öffentlichen Wahrnehmung zu erhöhen. Expertinnen und Experten sowie Professorinnen und Professoren betonten die Bedeutung einer koordinierten Anstrengung, um die gesetzten Ziele zu erreichen.

Die Tagung endete mit einer Networking-Veranstaltung, die rege genutzt wurde, um neue Kontakte zu knüpfen und bestehende Netzwerke zu vertiefen. Die positive Resonanz und das große Engagement der Teilnehmenden zeigen, dass die erste Deutsche Fachtagung für Gamedidaktik einen wichtigen Beitrag zur Weiterentwicklung der Games-Lehre leisten konnte und weitere Zusammenkünfte nötig sind.

Fortführung der Veranstaltung zur Förderung der Games-(Aus-)Bildung

Die Veranstaltung soll im kommenden Jahr wiederholt und ausgebaut werden, um die Games-Ausbildung in Deutschland kontinuierlich zu fördern und weiterzuentwickeln. Zudem ist geplant, die Ergebnisse der Konferenz auf dem gamescom-Kongress vorzustellen.

Ansprechparter
Prof. Michael Hebel

Zur Website der Tagung
https://ag.mediencampus.h-da.de/fachtagung/ 

Die Teilnehmenden der Fachtagung Gamedidaktik (Foto: Hochschule Darmstadt) (öffnet Vergrößerung des Bildes)
Die Teilnehmenden der Fachtagung Gamedidaktik (Foto: Hochschule Darmstadt)